Freitag, 19. April 2024

Daniela Bleymehl triumphiert überlegen beim Ironman Südafrika

Ironman Das Podium des Ironman Südafrika 2022: Elena Illeditsch, Siegerin Daniela Bleymehl und Magda Nieuwoudt.

Daniela Bleymehl is back! Beim Ironman Südafrika hat die Darmstädterin nach ihrer Babypause ein mehr als eindrucksvolles Comeback auf der Langdistanz gefeiert. Zweieinhalb Jahre nach ihrem bisher letzten Ironman dominierte die 33-Jährige in Port Elizabeth über die verkürzte Distanz von 700 Metern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,2 Kilometern Laufen und bejubelte im Ziel ihren fünften Profi-Sieg auf der Langstrecke. Nach 8:22:35 Stunden erreichte Bleymehl das Ziel mit elfeinhalb Minuten Vorsprung auf Elena Illeditsch. Der Nördlingerin gelang mit Platz zwei ihr bestes Resultat als Profi bei einem Ironman. Dritte wurde Magda Nieuwoudt aus Südafrika. Alle drei sicherten sich durch die Podiumsplatzierung einen Startplatz für das WM-Rennen im Oktober auf Hawaii.

Im Ziel freute sich Bleymehl minutenlang über ihren Erfolg und wurde dabei auch von ihrem Mann und dem Baby, ihrem zweiten Kind, empfangen. „Es wird etwas Zeit brauchen, bis ich das alles verdaut habe“, erklärte die sichtlich gerührte Siegerin am Ironman-Mikrofon. „In der letzten Stunde war ich so kaputt. Ich glaube, das letzte Mal so gelitten habe ich vor achteinhalb Monaten im Kreißsaal. Vielleicht hätte es beim Laufen noch besser sein können, aber hey: Ich habe gewonnen!“

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Kurzes Schwimmen kommt Bleymehl entgegen

Von Beginn an lief es rund für Bleymehl, für die das wegen hoher Wellen und nur 16 Grad Wassertemperatur verkürzte Schwimmen sicher kein Nachteil war. Nur 40 Sekunden nach der besten Schwimmerin des Tages, Sarissa de Vries (9:22 Minuten), nutzte sie die Brandung, um sich als Fünfte zurück an Land tragen zu lassen. Anders als bei den Männern genügte bei den Profi-Frauen die kurze Distanz, um für Abstände zu sorgen. Angeführt von de Vries, der zweimaligen Südafrika-Zweiten Susie Cheetham und Bleymehl nutzte eine Sechsergruppe die kleine Lücke, um sich gleich zu Beginn der Radstrecke abzusetzen. Nach und nach reduzierte sich die Gruppe auf die genannten drei Athletinnen, die bis etwa Kilometer 110 zusammenblieben. Dahinter arbeiteten sich die anderen Deutschen Illeditsch, Katharina Grohmann und Margrit Elfers Platz um Platz nach vorn.

Nass ging es zur Sache auf der Radstrecke des Ironman Südafrika. Daniela Bleymehls Spiegelbild erscheint als erstes in den Pfützen.

Obwohl sie im Pre-Race-Interview von einer eigenen Attacke nichts wissen wollte, schaltete Bleymehl auf der zweiten Radrunde in den Angriffsmodus. Durch ihre letztlich rennentscheidende Tempoverschärfung riss sie erst das Trio auseinander und brachte dann Minute um Minute zwischen sich und ihre Konkurrentinnen. Vier wurden es bis zur Einfahrt in die zweite Wechselzone auf de Vries, Cheetham folgte gar erst neun Minuten später. Knapp dahinter erreichten bereits Grohmann (im Ziel 6.), Elfers (8.) und Illeditsch T2.

Illeditsch bringt Kona-Slot unter Dach und Fach

Der Wechsel in die Laufschuhe ist in jedem Triathlon ein kritischer Moment. Eine Führung kann noch so groß sein, wenn die Beine nicht mehr wollen, können auch Minuten schnell zusammenschrumpfen. Doch nicht heute und nicht mit Daniela Bleymehl: Wer darauf spekulierte, dass mit dem Wechsel die Zeit der Verfolgerinnen schlagen würde, sah sich bald eines Besseren belehrt. Statt aufzuholen, fielen de Vries und Cheetham immer weiter zurück. Am Ende steigen beide sogar aus und machten damit den Weg frei für Illeditsch und die anderen Athletinnen.

Bei bis zu einer Viertelstunde Vorsprung konnte sich Bleymehl auf den letzten zehn Kilometern, die eine oder andere Gehpause locker leisten. Schon weit vor dem Ziel stand ihr ein Lächeln im Gesicht. Die Finishline überquerte sie mit hochgerissenen Armen und dem Siegbanner in der Hand. Auch Illeditsch, der von hinten keine Gefahr mehr drohte, freute sich ausgelassen über ihr Rennen. „Das erste Ironman-Podium fühlt sich richtig gut an“, sagte sie im Zielinterview. „Ich hatte heute viele Höhen und Tiefen. Erst das verrückte Schwimmen, und dann haben uns Wind und Regen das Leben schwer gemacht.“ Es wird nicht ihr letzter Ironman bleiben, so viel ist klar. Spätestens im Oktober wird Illeditsch, die neben dem Sport Vollzeit in einem Ingenieurbüro arbeitet, erneut auf die 226 Kilometer gehen. Dann bei der WM auf Hawaii. Zusammen mit Daniela Bleymehl.

Ironman South Africa 2022 | Profi-Frauen

3. April 2022 | Port Elizabeth (Südafrika)
PlatzNameLandGesamt0,7 km Swim180 km Bike42,2 km Run
1Daniela BleymehlGER8:22:3410:004:56:243:11:41
2Elena IlleditschGER8:33:5911:025:07:403:09:48
3Magda NieuwoudtRSA8:37:459:575:10:593:12:20
4Natia van HeerdenRSA8:38:3310:025:09:513:14:18
5Jade NicoleRSA8:41:019:405:19:243:06:45
6Katharina GrohmannGER8:44:4212:085:05:523:21:52
7Emma BilhamSUI8:50:0110:005:25:023:10:04
8Margrit ElfersGER8:56:0911:195:07:403:32:21
DNFKristin LiepoldGER
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2 Kommentare

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Peter Jacob
Peter Jacob
Abitur, Studium der Sportwissenschaft und Volontariat bei dpa änderten nichts daran, dass Peter eines blieb: Ausdauersportler mit Leidenschaft. Auch wenn der Hamburger heute öfter die Laufschuhe schnürt, sind die Stärken des ehemaligen Leistungsschwimmers klar verteilt. Man munkelt, die Sportart Swimrun sei nur für ihn erfunden worden.

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